Wenn wegen Hitzewallungen & Co während der Wechseljahre Hormone supplementiert werden, steigt das Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen und Thrombosen (venösen Thromboembolien, ischämische Herzkrankheit, Hirninfarkt und Myokardinfarkt). Allerdings gibt es Unterschiede je nach Kombination der Hormone, wie jetzt eine schwedische Studie belegt.
Aus dem schwedischen nationalen Gesundheitsregister wurden die Daten von insgesamt 77 512 Frauen, die eine Hormontherapie in den Wechseljahren erhalten hatten, mit den Daten von 842 102 Frauen ohne HRT (Hormonersatztherapie) verglichen.
Für die orale Östrogen-Gestagen-Therapie und auch Tibolon ergab sich innerhalb der ersten zwei Jahre nach Therapiebeginn generell ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verglichen mit Frauen, die keine HRT angewendet hatten.
Aufgeschlüsselt nach den verschiedenen Erkrankungsarten traten bei der oralen kombinierten Dauertherapie vor allem ischämische Herzerkrankung (Risikosteigerung 21%) vermehrt auf. Bei der oralen kontinuierlichen Östrogen-Gestagen-Therapie lag die Risikosteigerung für thromboembolische Ereignisse bei 61%. Bei der sequenziellen Therapie verdoppelt sich das Risiko und bei der reinen Östrogentherapie betrug das Thromboembolie-Risiko 57% mehr als in der Vergleichsgruppe ohne HRT.
Wurden die transdermalen Darreichungsformen verwendet, war eine Risikosteigerung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Myokardinfarkt, Hirninfarkt oder ischämische Herzkrankheit) nicht nachzuweisen.